Sano Agrar Institut Schwein
Sano investiert in professionellen ungarischen Ferkelerzeuger- und Schweinemastbetrieb

Im ungarischen Szakszend befindet sich das Sano-Agrarinstitut Schwein. Hierbei handelt es sich um einen integrierten, professionellen Ferkelerzeuger- und Schweinemastbetrieb, der sich derzeit im Um- bzw. Ausbau befindet. Der Betrieb wird komplett modernisiert und neue Stallungen für 1.200 Zuchtsauen inklusive Ferkelaufzucht und 2.000 Mastplätze errichtet.
Die Baumaßnahmen erfolgen in zwei Phasen: Bis Ende 2021 werden im ersten Bauabschnitt Abferkelstall, Deckzentrum, Wartestall und der Futterhalle für die Tiere errichtet. Der zweite Bauabschnitt beginnt im Frühling 2021 – mit dem Ziel, bis Herbst 2022 das Sano Agrarinstitut Schwein komplett fertigzustellen.
Künftige Schweineproduktion
Die Anlage besteht aus acht Gebäudeteilen. Die Ferkelerzeugung im südlichen Bereich des Betriebsgeländes gliedert sich in die einzelnen Betriebsgebäude Wartestall, Besamungsstall und Abferkelstall. Getrennt durch einen zentralen Erschließungsgang gliedern sich im nördlichen Bereich des Betriebsgeländes der Ferkelaufzuchtstall und ein Schweinemaststall an.
Der Ferkelerzeugung wird im 1-Wochenrhythmus geführt, die Säugezeit 28 Tage dauern. Die sich daraus ergebenden 21 Gruppen werden aus jeweils 60 Sauen bestehen. Davon sind jeweils:
• 5 Gruppen im Abferkelstall
• 5 Gruppen im Besamungszentrum
• 11 Gruppen im Wartestall
Dabei wird der Wartestall zusätzlich die für einen reibungslosen Ablauf benötigten Plätze einer Umtriebsgruppe beherbergen. Abferkelstall und Besamungszentrum werden aus hygienischen Gründen im Rein-Raus-Verfahren betrieben. Für eine gesundheitlich optimierte Qualitätsferkelproduktion ist im Anschluss ein Übergangsbereich vorgesehen, der eine Trennung der Ferkelerzeugung zur Ferkelaufzucht und Schweinemast zulässt.
Fütterungsversuche mit modernster Stalltechnik
In der modernen Futterhalle wird sich die Rohstofflagerung sowie die Fütterungstechnik für die Versorgung der einzelnen Ställe und Tiergruppen befinden. Das Fütterungssystem arbeitet mit Luftdruck und erlaubt es, die unterschiedlichen Rationen punktgenau und staubfrei in die Tröge zu dosieren. Dabei wird ein vollständiges Entleeren aller Mischbehälter garantiert und somit höchste Dosiergenauigkeit erzielt. Die einzelnen Trockenfutter-Portionen gelangen auf kürzestem Weg zur Futterstelle, ohne Zeitverluste oder lange Steuerungszeiten. Die hohe Präzision des pneumatischen Systems in Dosierung und Zufütterung macht es möglich, auch Präzisions-Fütterungstests bei Schweinen in den unterschiedlichen Tiergruppen durchzuführen und eröffnet einen weiteren Forschungsbereich der Tierzucht.
Nährstoffeffizienz – für Sano nicht nur bei Versuchen im Fokus
Neben der wissenschaftlichen Komponente steht die Nutzung der Multiphasen-Fütterungstechnik für höchste Nährstoffeffizienz, da eine bedarfs- und tiergerechte Nährstoffversorgung innerhalb der unterschiedlichen Lebens- und Leistungsphasen erreicht wird. Teure Unter- und Überversorgungssituationen werden so vermieden – für hohe Nachhaltigkeit bei optimalen Ressourcenschutz im täglichen Betrieb. Die Kombination aus modernster Fütterungstechnik sowie 100-prozentiger Digitalisierung des Betriebes, zum Beispiel bei der Klimasteuerung durch die intelligente Vernetzung aller Umwelt- und Tiersensoren, steht für die Zukunft der modernen Tiererzeugung, dem „Smart Pig Farming“. Das ist eine neuartige und nachhaltige Entwicklung in der Haltung der Tiere und wird auch in Zukunft Auswirkungen auf die Tierproduktion und Umwelt haben.
Zugang auch für Besuchergruppen
Landwirten, Händlern, Tierärzten, dem Verbraucher, Schulen und der Öffentlichkeit im Allgemeinen will Sano die Möglichkeit bieten, sich über moderne und nachhaltige Schweinehaltung auf sehr hohem Niveau zu informieren. Um unseren Beitrag dazu zu leisten, wird im ersten Stock quer über alle Gebäude ein Besuchergang installiert, der über das Akademie- und Besucherzentrum zugänglich sein wird und den Besuchern einen Einblick in die moderne Tierhaltung, deren technologische Verfahren und die Produktion von Schweinefleisch zu geben.