Von den Besten lernen: Sano Referenz-Zuchtsauenbetrieb Kruse erfolgreich mit Gruppenhaltung für Saugferkel

Der Zuchtsauenbetrieb Kruse im westfälischen Petershagen hat Mut zu Veränderungen und scheut keine Mühe Innovationen auszuprobieren. Seit April 2017 setzt Familie Kruse auf eine neue Haltungsform für Saugferkel. Was steckt dahinter?
Vater Friedhelm und Sohn Kai-Stephen halten rund 400 Sauen der Rasse Dan Zucht mit aktuell 34 abgesetzten Ferkeln je Sau und Jahr. Der Betrieb hat sich im April 2017 für ein Abferkelsystem mit 23 bis 24 Tagen Säugezeit entschieden. Zuvor wurde ein klassischer Vier-Wochen-Rhythmus mit 3 Wochen Säugezeit gefahren.
Gruppenhaltung der Ferkel in der Säugezeit
Der Betrieb Kruse belässt die Sauen nach dem Abferkeln in den Ferkelschutzkörben. Die Gruppenhaltung bezieht sich bei Familie Kruse auf die Würfe der Sauen: Die Ferkel von jeweils acht Sauen können ab dem achten Lebenstag frei zwischen den Buchten hin und her wechseln. Ein Umbau war dabei nicht nötig. Die beiden Landwirte nehmen dafür lediglich die Trennwände zwischen den einzelnen Abferkelbuchten heraus. Friedhelm Kruse: „Damit nutzen wir die Vorteile der Gruppenhaltung, ohne dass die Nachteile zum Tragen kommen.“
Der Vorteil der Saugferkel-Gruppenhaltung
Auf dem Betrieb Kruse kommen nun immer die Ferkel von acht Sauen zusammen. Bei rund 15 abgesetzten Ferkeln je Sau sind insgesamt 120 Tiere in einer Gruppe. Diese bauen ein einheitliches Keimspektrum und den dazu passenden Immunstatus auf. Da das Zusammenstallen bereits in der Säugephase stattfindet, und nicht erst nach dem Absetzen im Flatdeck, bleiben die Ferkel gesund.
Die Ferkelgruppen teilt der Betrieb wie folgt auf:
- 50 männliche Tiere einer Gruppe kommen in eine Flatdeck-Bucht
- 50 weibliche Tiere in eine andere
- die 20 leichtesten Ferkeln jeder 120er Gruppe kommen in eigene Abteile
Dadurch sind die Gruppen einheitlicher und die Tiere wachsen besser. „Rangkämpfe haben wir im Flatdeck seitdem auch keine mehr“, freut sich Kai-Stephen Kruse.
Fütterung der Ferkel
Mit aktuell 34 abgesetzten Ferkeln je Sau und Jahr haben die Sauen sehr große Würfe.
Nach dem Abferkeln werden je Sau die vier größten Ferkel für drei Stunden absortiert, damit kleine Ferkel des Wurfs besseren Zugang zum Kolostrum haben. Die Selektion wird am ersten Tag abends und am zweiten Tag in der Früh vorgenommen.
Um die Sau zu entlasten, erhalten die Ferkel ab dem zweiten Lebenstag die Ferkelmilch SanAmmat F® über ein Cup-System. „Die Aufnahme ist von Durchgang zu Durchgang sehr verschieden“, so Friedhelm Kruse. „Die Würfe einer Gruppe (rund 70 Sauen) verbrauchen zwischen 150 und 300 Liter SanAmmat F® pro Tag. Das sind dann 150 bis 300 ml je Ferkel.“ Mit dem schmackhaften Prestarter Bonni-M® 3 Pellet können die Ferkel zusätzlich ihr Verdauungssystem auf Festfutter trainieren, bevor sie den hochverdaulichen Absetzstarter mit 30 % PreKern® 4 Brösel erhalten.
Säugephase SanAmmat F®, Bonni-M® 3 Pellet
Absetzphase Absetzmischung mit 30 % PreKern® 4 Brösel
Ferkelaufzucht 1 Aufzuchtmischung 1 mit 10 % Suggi® Forte 3
Ferkelaufzucht 2 Aufzuchtmischung 2 mit 4 % SUSan Ferkel Premium®
Erfolgsbilanz
Die verlängerte Säugezeit und die Gruppenhaltung honorieren die Ferkel mit einem besseren Gesundheitsstatus und höheren Zunahmen. Die Absetzgewichte haben sich von rund 7 kg auf nun fast 8 kg deutlich verbessert. Das setzt sich auch nach dem Absetzen fort: Nach sieben Wochen Flatdeck erreichen die Ferkel ein um 2 kg höheres Verkaufsgewicht und sind somit früher verkaufsreif als vor der Umstellung.